Warum die Friedensbewegung heute mehr denn je gefordert ist

Ein friedenspolitischer Standpunkt von Uwe Hiksch, Mitglied des Bundesvorstandes der NaturFreunde Deutschlands

© 

Immer mehr Regierungen rüsten auf und fordern höhere Militärbudgets. In Deutschland hat die Bundesregierung den Rüstungshaushalt seit dem Jahr 2015 um fast zehn Milliarden Euro auf zwischenzeitlich 37 Milliarden Euro erhöht. Damit nicht genug: Die Bundesregierung verfolgt das Ziel, zwei Prozent der Wirtschaftsleistung für Rüstung auszugeben. Dies würde nahezu zu einer Verdoppelung der heutigen Militärausgaben Deutschlands führen.

Wir leben in einer Zeit, in der die Welt ökonomisch neu aufgeteilt wird und die großen Hegemonialstaaten versuchen, auch mit militärischen Mitteln und Drohungen ihre wirtschaftlichen und geopolitischen Interessen durchzusetzen. Die NaturFreunde stellen sich gegen diese fatale Entwicklung. Wir treten für eine Beendigung der Aufrüstung ein und wollen stattdessen eine neue Entspannungspolitik, die auch Russland einschließt.

Gemeinsam mit der Initiative Abrüsten statt Aufrüsten haben wir zwischenzeitlich mehr als 70.000 Unterschriften gegen die Aufrüstung gesammelt. Wir wollen die Erhöhung des Rüstungshaushaltes auf zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts verhindern und fordern stattdessen mehr Geld für den Ausbau von Schulen, Kitas, sozialem Wohnungsbau, Krankenhäusern und für einen ökologischen Umbau der Industriegesellschaft.

Das Engagement für Frieden und gegen den Militarismus hat eine lange und gute Tradition in unserem Verband. Bereits in den 1950er-Jahren haben NaturFreunde die Anti-Atomtod-Bewegung mitinitiiert und so den Grundstein für die heutigen Ostermärsche gelegt. Gegen viel Kritik haben wir uns dann während des Kalten Krieges für eine friedliche Außen- und Sicherheitspolitik eingesetzt.

Die NaturFreunde sind seit vielen Jahren Mitglied im bundesweiten Bündnis Aktion Aufschrei – Stoppt die Waffenexporte. Dort engagieren wir uns für ein im Grundgesetz verankertes Verbot von Rüstungsexporten, denn Heckler & Koch, Rheinmetall und Co. machen gute Geschäfte mit dem Tod.

Beim bundesweiten Friedenslauf Frieden geht von Oberndorf nach Berlin waren auch sehr viele NaturFreund_innen beteiligt.

Im Bündnis Büchel ist überall! – atomwaffenfrei.jetzt treten wir ein für den Stopp der nuklearen Aufrüstung in Deutschland und den sofortigen Abzug aller Atomwaffen vom Fliegerhorst Büchel. Gemeinsam streiten wir für eine weltweite Ächtung sowie ein Verbot der Lagerung, Produktion und der Drohung des Einsatzes von Atomwaffen.

Bitte beteilige auch du dich aktiv an den Aktionen der Friedensbewegung und organisiere friedenspolitische Veranstaltungen an deinem Wohnort. Denn heute ist die Friedensbewegung mehr denn je gefordert.