Slopestyle bei den NaturFreunden

Pistentricks und Sprünge sind nun Bestandteil der Ausbildung zum IVSI-Instruktor

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„Mehr Freestyler wollen wir ansprechen, überhaupt jüngere Skifahrer für unsere Schneesport-Ausbildungen gewinnen.“ Daniel Ruisinger kommt gerade von einer Bundeslehrteamschulung im Stubaital, wo leitende Schneesport-Ausbilder der NaturFreunde Neuerungen in der Ausbildung besprochen haben. Der 24-jährige Ruisinger ist seit zwei Jahren solch ein Bundeslehrteamer – und hat im Stubaital nun die neue Ausbildungsstation Slopestyle vorgestellt.

Slopestyle wird eine noch junge Entwicklung im alpinen Schneesport genannt, die es aber schon zur olympischen Disziplin gebracht hat. Ski- oder Snowboardfahrer meistern dabei einen Hang (Slope) mit Hindernissen und Sprüngen, während eine Jury die gezeigten Tricks nach Schwierigkeit und Stil (Style) bewertet.

„Slopestyle wird schon in dieser Wintersaison prüfungsrelevant für IVSI-Instruktoren, wie unser überverbandlich anerkannter Oberstufenabschluss zum Skilehrer heißt“, erklärt Ruisinger. Für den neuen Lehrinhalt wurde der Rennlauf von zwei Halbtagen auf einen reduziert. In der Grundstufenausbildung wird dafür ein halber Tag Rennlauftraining stattfinden.

Von YouTube in den Snowpark
„Slopestyle oder Freeriding werden für Jugendliche immer interessanter“, erklärt Ruisinger den Hintergrund der Ausbildungsmodernisierung. „Die sehen die Tricks auf YouTube, kaufen sich Twintip-Ski und wollen in den Snowpark. Wenn unsere Vereinsskilehrer dann keine Tipps haben, sind sie schnell abgemeldet.“

Bei den neuen Ausbildungsinhalten geht es in erster Linie darum, dass sich Instruktoren sicher mit ihren Gruppen im Park bewegen können und erste Grundsteine für späteres Slopestyle legen. Gleichzeitig schult der neue Ausbildungsinhalt koordinative Fähigkeiten.

„Für Skischüler fühlt sich das vielleicht an wie ‚einen Haufen Blödsinn im Park machen‘. Aber wer schon relativ einfache Tricks wie das Rückwärtsfahren lernt, verbessert automatisch seine Grundposition“, sagt Ruisinger. „Die Skischüler arbeiten unbemerkt an ihrem Können – und finden diesen Unterricht auch noch cool.“

Daniel Ruisinger weiß genau, wovon er spricht. Der Sportstudent ist selbst Skilehrer in der Ortsgruppe Lechhausen, wo rund 40 Jugendliche kontinuierlich Ski fahren. „Ich würde mich freuen, wenn einige davon auch die Ausbildung zum Instruktor machen und sich dann bei den NaturFreunden engagieren. So hat das auch bei mir angefangen.“

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