NaturFreunde unterstützen bundesweiten Staffellauf gegen Rüstungsexporte

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Gut 110 Kilometer sind es von Frankfurt am Main bis nach Fulda. Die Strecke zu Fuß an einem Tag zu schaffen, das wäre schon eine Herausforderung. Aber erstens ist der Zeitplan eng getaktet – einen Tag später soll bereits Kassel, danach Eisenach erreicht werden. Und zweitens teilen sich die Tagesdistanzen in mehrere Einzeletappen auf. Der bundesweite Staffellauf „Frieden geht!“, bei dem Friedensaktivisten im Mai die Republik durchqueren werden, kombiniert Wanderungen und Radtouren mit Jogging- und Halbmarathon-Strecken.

Los geht es am 21. Mai in Oberndorf am Neckar, zwischen Schwarzwald und Schwäbischer Alb. 13 Tage später wird Berlin erreicht. Sozusagen mit richtig breitem Sog aus dem Land an den Regierungssitz: Die Bundesrepublik ist weltweit der drittgrößte Exporteur von Kleinwaffen (Pistolen, Gewehre) und fünftgrößter von Großwaffensystemen (Kriegsschiffe, Kampfflugzeuge, Kampfpanzer). Das stinkt den Organisatoren von „Frieden geht!“ gewaltig, sie fordern ein Exportstopp deutscher Waffen.

NaturFreunde sind aufgefordert, mitzuwandern oder -laufen

Der NaturFreunde-Bundesvorstand ruft alle an der Strecke liegenden Landesverbände und Ortsgruppen auf, in Etappen mitzuwanden und „Frieden geht!“ zu unterstützen. Noch ist nicht klar, ob es tatsächlich genügend Zorn gegen die deutsche Rüstungspolitik gibt. Die behauptet zwar, restriktiv mit den Exporten umzugehen, genehmigt dann aber doch Waffen an Regime, die gegen Menschenrechte verstoßen. Immerhin ist die Strecke so gewählt, dass die Staffelläufer an deutschen Waffenschmieden vorbei kommen: bei Heckler & Koch in Oberndorf, bei Liebherr in Mannheim oder der Panzerschmiede Krauss-Maffei in Kassel.

Der Koordinationskreis von „Frieden geht!“ ruft ausdrücklich dazu auf, auch von Orten Wanderungen zu organisieren, die nicht an der Strecke liegen – eine Art Sternläufe zur Hauptstrecke also. Das wäre es doch, wenn bei Mannheim plötzlich eine Läufergruppe aus Rheinland-Pfalz herüberjoggt und sich dem Staffellauf nach Berlin anschließt? Dort jedenfalls ist eine große Kundgebung geplant, um all die auf der Strecke gesammelte Überzeugung vorzutragen.