NaturFreunde fordern mehr Natur in Städten und Gemeinden

Weltumwelttag: Der Schutz der biologischen Vielfalt ist auch eine kommunale Aufgabe

Anlässlich des internationalen „Tages der Umwelt“ am 5. Juni haben die NaturFreunde Deutschlands an Städte und Gemeinden appelliert, sich stärker um die biologische Vielfalt in den Kommunen zu kümmern. Die Kommunalpolitik trage hier „eine große Verantwortung,“ erklärte Eckart Kuhlwein, umweltpolitischer Sprecher des Verbandes. Seit mehr als einem Jahr gebe es zum Beispiel das bundesweite Bündnis „Kommunen für biologische Vielfalt“, das Kommunen berate, wie sich ihr Naturpotenzial weiter entwickeln lasse. Dem Bündnis gehörten inzwischen bundesweit knapp 90 Kommunen an.

Kuhlwein wies darauf hin, dass die biologische Vielfalt, also die Vielfalt innerhalb der Arten, zwischen den Arten sowie die Vielfalt der Ökosysteme, „die existenzielle Grundlage für menschliches Leben und für alle Möglichkeiten wirtschaftlicher, sozialer und kultureller Entfaltung“ sei. Trotzdem gelte sie als immer stärker bedroht. Weltweit würden fast zwei Drittel aller Ökosysteme und Tausende Tier- und Pflanzenarten als gefährdet eingestuft. Auch in Deutschland seien mehr als 70 Prozent der Lebensräume gefährdet.

Städte und Gemeinden können Vorbilder beim Erhalt der biologischen Vielfalt sein
Städten und Gemeinden komme beim Erhalt der biologischen Vielfalt eine wichtige Bedeutung zu, da sie die politische Ebene repräsentierten, die den Menschen am nächsten stehe. Sie spielten angesichts ihrer umfassenden Aufgaben in Planung, Verwaltung und Politik und der damit verbundenen Entscheidung über den Umgang mit Natur und Landschaft vor Ort eine wichtige Rolle beim Erhalt der biologischen Vielfalt. Sie hätten nicht nur die Möglichkeit, das öffentliche Bewusstsein dafür zu stärken, sondern führten auch Aktivitäten auf kommunaler Ebene zu konkreten Ergebnissen, die anderen Akteuren als Vorbild dienen und wichtige Impulse an höhere politische Ebenen senden könnten.

Kommunale Artenschutzprogramme & naturnahe Tourismuskonzepte
Zu den kommunalen Themen gehörten den NaturFreunden zufolge zum Beispiel Grün- und Freiflächen im Siedlungsbereich, Festlegungen zur Begrenzung des Siedlungsflächenwachstums, ausschließliche Verwendung von heimischen und gebietsspezifischen Arten auf naturnahen  Flächen und Naturerlebnisräumen, Mitarbeit beim Ausbau von Biotopverbundsystemen und Schutzgebietsnetzen, konkrete Beiträge zum Artenschutz und zur Erhaltung der genetischen Vielfalt der Arten in einem kommunalen Artenschutzprogramm sowie die Förderung naturnaher Tourismuskonzepte.

Die NaturFreunde wollen nach Angaben Kuhlweins bei der Erhaltung der biologischen Vielfalt die verstärkte Zusammenarbeit mit der Kommunalpolitik suchen: „Das ist ein Feld, in dem sich ehrenamtliche Naturschützer, gewählte Kommunalvertreter und Verwaltungen hervorragend ergänzen können.“
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