Eine Woche in Schnee, Eis und Fels

Bericht über den Prüfungslehrgang zum_zur Trainer_in B - Hochtouren

© 

Um das Wichtigste vorwegzunehmen: Ja, wir alle haben es geschafft. Nach einer sonnigen Lehrgangswoche, die wir im Schnee, Eis und Fels verbracht haben, gibt es nun fünf neue Hochtourentrainer_innen bei den NaturFreunden.

Der Ausbildungslehrgang zum_zur Trainer_in B - Hochtouren fand vom 8. bis 14. Juli in Tirol statt. Nach dem bereits sportlichen Aufstieg zum Taschachhaus im Pitztal lernten wir Teilnehmenden uns bei einem gemeinsamen Abendessen mit den Ausbildern Sepp und Erik kennen.

Um die Bescheinigung zum_zur Trainer_in B - Hochtouren zu erhalten, musste jede_r Teilnehmer_in eine Tour selbstständig vorbereiten und führen. Dazu gehörte neben der Tourenführung auch der Vorstieg, andere Personen zu sichern und, wenn es steiler wurde, am kurzen Seil zu führen. Natürlich hatten wir uns schon lange vor dem Prüfungswochenende darauf vorbereitet.

Hochtouren bei den NaturFreunden

Lust auf Abenteuer im Schnee und Eis bekommen? Diese NaturFreunde-Gliederungen bieten Hochtouren an:
NaturFreunde Bayreuth
NaturFreunde Cham
NaturFreunde Emmendingen
NaturFreunde Gersthofen
NaturFreunde Groß-Gerau
NaturFreunde Haslach
NaturFreunde Kempten
NaturFreunde Lechhausen
NaturFreunde Bezirk München
NaturFreunde Nagold
NaturFreunde Nürnberg-Mitte

Dies sind die nächsten Hochtour-Termine bei den NaturFreunden:
24.–26.08.2018 | NaturFreunde Gersthofen
Zuckerhütl, Wilder Pfaff und Wilder Freiger (A)
15.–16.09.2018 | NaturFreunde Bayreuth
Gemeinschaftstour Richterspitze (3.052 m)

Der nächste Ausbildungslehrgang zum_zur Trainer_in B - Hochtouren findet 2020 statt. Der genaue Termin wird auf dem Bergsport-Ausbildungsportal der NaturFreunde bekanntgegeben.
Vom 31.7.–4.8.2019 gibt einen 4-tägigen Aufbaulehrgang für Trainer_innen C - Hochtouren, die die Qualifizierung Trainer_in B - Hochtouren erhalten möchten.

Im Pitztal und der Bernina

Schon früh am ersten Morgen begann das Programm: Zunächst wiederholten und vertieften wir unser Grundwissen wie Lose Rolle, Flaschenzug, Selbstrettung aus der Spalte und das Führen am kurzen Seil. Die Besteigung der Petersenspitzen-Nordwand am Dienstag war für uns der Höhepunkt der Ausbildungstage im Pitztal: Hier übten wir in fünf Seillängen das Klettern in Eis- und Frinflanken.

Am Mittwoch hieß es dann „Bye Bye Pitztal“ und „Willkommen in der Bernina“. Teils zu Fuß und teils mit dem Rad stiegen wir mit schwerem Gepäck vom Taschachhaus ab und fuhren in Fahrgemeinschaften in die Bernina, um von dort aus gemeinsam zur Bovalhütte aufzusteigen. Wir wurden mit einer tollen Aussicht mit Kaiserwetter belohnt.

Am nächsten Tag konnten wir alle es kaum erwarten, den Piz Morteratsch zu besteigen. Der morgendliche Nebel am Gipfel hatte sich pünktlich gegen 10 Uhr aufgelöst, so dass wir, oben angekommen, einen herrlichen Ausblick auf den am nächsten Tag anstehenden Biancograt auf den Piz Bernina bekamen. Nach einem leckeren Abendessen auf der Tschiervahütte ging es für uns schon um halb zehn ins Bett – um für den Höhepunkt der Woche, die Besteigung des 4.049 Meter hohen Piz Bernina, fit zu sein.

4.049 Meter auf den Piz Bernina

Nach dem Frühstück starteten wir um 3:30 Uhr mit Stirnlampe. Die erste Schwierigkeit vor dem Frühstücksplatzerl war die Überwindung des Gletscherbruchs, die wir bis auf eine kleine Kinnbremsung und einem verletzten Daumen erfolgreich meisterten. Nach einer kurzen Stärkung am Vesperplatz begann die Kletterei mit Steigeisen und die Begehung des Biancogrates. Schließlich standen wir nach etwas über zehn Stunden glücklich und zufrieden auf dem Piz Bianco und genossen die herrliche Aussicht. Nach dem Abstieg zur Marco-e-Rosa-Hütte, der nur zwei Stunden dauerte, freuten wir uns über das deftige Abendessen. Schließlich fielen wir zufrieden und müde ins Bett, um für die letzte Tour der Woche, die Überschreitung des Piz Palü von West nach Ost, genügend Energie zu haben.

Die Überschreitung des Piz Palü stellte sich als Spaltenlabyrinth heraus. Einige Male standen wir vor einer unüberwindbaren Gletscherspalte, mussten umdrehen, ein Stück weiter hochsteigen und einen neuen Weg suchen. Gerade wenn es wärmer ist, halten viele Spaltenbrücken nicht mehr und eine spontane Tourenänderung ist nötig. Schließlich haben wir aber doch erfolgreich die Diavolezza-Hütte erreicht.
In Pontresina nahmen wir unsere Bescheinigungen entgegen und ließen die Ausbildungstage bei Kaffee, Kuchen und Eis ausklingen, um anschließend die Heimreise anzutreten.

Für uns war es eine tolle, interessante und lehrreiche Woche, für die wir uns nochmals ganz herzlich bei Sepp und Erik bedanken wollen.

Anke Lochner
NaturFreunde Nürnberg-Mitte


 

Weitere Bilder

Prüfungslehrgang Trainer B Hochtouren 2018

© 
© 
© 
© 
© 
© 
© 
© 
© 
©