Der Transformationskongress: ein wichtiges Signal

Gewerkschaften, Kirchen und Umweltverbände wehren sich gegen „Ökonomisierung des Denkens“

„Der gemeinsame Transformationskongress von Deutschem Gewerkschaftsbund (DGB), Deutschem Naturschutzring (DNR) und Einrichtungen der Evangelischen Kirche, für den die NaturFreunde Deutschlands den Anstoß gegeben hatten, war ein wichtiges Signal“, erklärte Michael Müller, Bundesvorsitzender der NaturFreunde Deutschlands, heute in Berlin: „Gemeinsam wehren wir uns gegen die ‚Ökonomisierung des Denkens‘ und lassen uns unsere Zukunft nicht von den Banken diktieren. Gemeinsam wollen wir mehr Demokratie wagen und die Gesellschaft aus den Zwängen der Finanzindustrie befreien.“

Vom 8.–9. Juni 2012 veranstalteten der DGB, der DNR und Einrichtungen der Evangelischen Kirche in Deutschland einen Transformationskongress zu den politischen und wirtschaftlichen Umbrüchen unserer Zeit.

Bündnis der Verantwortung für eine sozial-ökologische Modernisierung Deutschlands
Laut Müller sei es in Deutschland das erste Mal, dass es ein so breites Bündnis für eine sozial-ökologische Modernisierung gebe. Für die Gewerkschaften begrüßte der DGB-Bundesvorsitzende Michael Sommer diese Kooperation, EKD-Präses Nikolaus Schneider stellte sie als wichtigen Beitrag für die Stärkung der Zivilgesellschaft heraus und Michael Müller sprach für den Deutschen Naturschutzring von einem Bündnis der Verantwortung.

Regime der rücksichtslosen Kurzfristigkeit führt zu Ungleichheit und Naturzerstörung
Zahlreiche Wissenschaftler und Repräsentanten der Gewerkschaften, Kirchen und der Umweltbewegung hatten auf dem Kongress deutlich gemacht, dass weltweit die Ungleichheit zunimmt und dadurch vor allem das Gebot der Gerechtigkeit verletzt wird. Dass es einen engen Zusammenhang zwischen der Ungleichheit und der Naturzerstörung gibt, zeigte auch der britische Professor Richard Wilkinson und begründete beide Phänomene mit einer immer stärker werdenden Rücksichtslosigkeit.

Ein gemeinsames Ziel der Kooperationspartner ist, das heute vorherrschende Regime der Kurzfristigkeit zu beenden. Das stelle laut Müller die Gestaltungs- und Gerechtigkeitsfrage noch viel radikaler als bisher.

Transformationskongress diskutierte die in der Politik tabuisierten Fragen
Für Michael Müller diskutierte der Transformationskongress genau die Fragen, die in der Politik tabuisiert werden, vor allem die Frage nach den Grenzen des Wachstums. „Das Ziel muss nun sein, dass vor allem die große Leitidee der Nachhaltigkeit nicht länger beliebig interpretiert wird. Unsere Zeit braucht eine neue Antwort auf die Frage, wie heute Fortschritt möglich ist“, forderte Müller.

Reden und Positionspapiere des Transformationskongresses auf:  www.transformationskongress.de
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