Von der Naturfreundejugend lernen: Kooperationen mit Sponsoren

von Stephanie Beseke, Naturfreundejugend Nordrhein-Westfalen

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Wir vom Landesverband der Naturfreundejugend Nordrhein-Westfalen haben im Juni dieses Jahres schon zum dritten Mal das „Slacklinefestival NRW” veranstaltet. An zwei Tagen haben wir auf der Wiese und im Wald um das Naturfreundehaus Ebberg unterschiedliche Workshops rund um das Thema Slackline angeboten: Slacklinen zum Kennenlernen, High-Lining (also sehr hohes Slacklining mit Sicherung), Fortgeschrittenen-Workshops (Longline und Trickline) und auch akrobatisches Yoga für alle Erfahrungsstufen.
Es kamen rund 300 Teilnehmer*innen aus ganz Deutschland und zehn aus den Niederlanden. Um das Festival möglichst kostengünstig und attraktiv für die Teilnehmenden zu gestalten, haben wir uns für eine Unterstützung durch Sponsoring entschieden. Wie wir dabei vorgegangen sind und was uns dabei wichtig erscheint, möchten wir hier gerne berichten.

Voneinander zu lernen ist eine Grundidee der Kampagne "NaturFreunde bewegen". Vielleicht ist Sponsoring eine Idee, die auch eure Ortsgruppe voranbringen könnte?

Persönliche Kontakte sind entscheidend
Klar ist, dass gute, persönliche Kontakte ausschlaggebend sind. Unser Kernteam von vier Personen hat etwa vier Monate vor dem Event begonnen, Firmen anzusprechen, zu denen es persönliche Kontakte hatte. Wichtige Vorab-Überlegungen waren: Wer besucht das Festival? Was benötigen wir an Material (Flyer, Fotos, Tombola-Gewinne, Lebensmittel, Slackline-Material …) und was sind wir bereit, dafür zu investieren?
Ein genauer Kostenplan und eine Übersicht über die zu erwartenden Personen überzeugt zum einen potentielle Unterstützer*innen, zum anderen könnt ihr euch überlegen, wer aus eurem Bekanntenkreis eventuell bei der ein oder anderen Sache weiterhelfen kann. So konnten wir Firmen nach konkreter Unterstützung fragen –  beispielweise ob sie uns Material ausleihen oder Preise für die Tombola spenden, wobei wir in diesem Fall den Wert offen gelassen haben.


Sponsoring heißt, sich gegenseitig zu unterstützen
Von den Firmen bekamen wir unter anderem Material zur Ausleihe (zum Beispiel Longlines) und Vergünstigungen beim Materialeinkauf (20 Prozent Rabatt). Auch haben wir einige Gutscheine bekommen, beispielsweise über den kostenlosen Eintritt in eine Boulderhalle, einen Stand-Up-Paddling-Kurs oder Einkaufsgutscheine für einen Outdoorladen, die als Preise an die Gewinner*innen des Contest vergeben oder bei einer Tombola unter den Teilnehmer*innen verlost wurden. Im Gegenzug fanden die Firmen auf unserem Flyer, der Homepage und in den sozialen Medien Erwähnung. Teilweise wurden auch ihre Banner während des Festivals aufgehängt oder ihre Flyer ausgelegt, sofern sie das entsprechende Material zur Verfügung stellten.

Kooperationen partnerschaftlich und nachhaltig gestalten
Bei uns wurden und werden alle Sponsor*innen gleich behandelt, auch wenn der Wert ihrer Leistung variiert. Das finde ich persönlich sehr charmant und es ist Ausdruck einer generellen Haltung – ich unterstütze euch, ihr unterstützt mich. Durch die persönlichen Kontakte war ein schriftlicher Vertrag nicht nötig. Das würde ich jedoch empfehlen, wenn es um Bildrechte geht, wenn zum Beispiel Fotografen ihre Bilder zur Verfügung stellen. Beim Zurückschicken der geliehenen Sachen habe ich übrigens etwas von unseren Merchandise-Materialien dazugelegt (Shirts und Einkaufstaschen). Denn kleine Geschenke erhalten bekanntlich die Freundschaft.

Kleine oder große Sponsoren?
Dieses Jahr haben wir erstmalig versucht, auch größere Firmen wie DM, Lush oder Sportbekleidungsläden über eine postalische Anfrage mit ins Boot zu holen. Die Resonanz war ernüchternd –  lediglich eine Firma hat sich gemeldet und wollte einen Stand auf dem Festival aufbauen, was wir abgelehnt haben. Das würde ich auch anderen nicht empfehlen, denn dann wird die Veranstaltung zu einem Verkaufs- und Werbeevent für die Sponsoren. Also lieber kleine "Deals" tätigen und sich selbst treu bleiben.

Fazit
Das Sponsoring hat allen Beteiligten Vorteile gebracht und unser Event in der Form, wie es stattgefunden hat, erst ermöglicht. Scheut euch nicht davor, Bekannte anzufragen, auch wenn die dadurch erhaltenen Produkte  nicht unbedingt zum Event passen. Die Slackliner*innen beispielsweise haben sich auch über Gutscheine gefreut, mit denen sie neue Sportarten ausprobieren konnten. 

 

Stephanie Beseke
Naturfreundejugend Nordrhein-Westfalen

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58239 Schwerte-Westhofen
Übernachtungsplätze vorhanden
vollbewirtschaftet