Virtuelles Wasser und der Klimawandel

Natürlicher und menschengemachter Treibhauseffekt

Der natürliche Treibhauseffekt, der durch Kohlenstoffdioxid (CO2) und andere Treibhausgase – zum Beispiel auch Wasserdampf – hervorgerufen wird, macht das Leben auf unserem Planeten erst möglich. Er erwärmt die Erde, die sonst an der Oberfläche die Temperatur einer Tiefkühltruhe hätte (-18 °C) auf durchschnittlich 15 °C. Dadurch haben wir in ausreichendem Ausmaß flüssiges Wasser, das die Voraussetzung aller uns bekannten Lebensformen darstellt.

Kurzwellige Lichtstrahlung trifft auf der Erde auf und wird als langwellige Wärmestrahlung reflektiert. Die Atmosphäre lässt nur einen Teil dieser Wärme in den Weltraum entweichen. Wie in einem geparkten Auto, durch dessen Scheiben Licht hineinfällt, die Wärme jedoch durch die Scheiben nicht wieder entweichen kann.

Was sind Treibhausgase?
Treibhausgase sind gasförmige Bestandteile in der Atmosphäre und absorbieren die Wärmestrahlung, die sie teilweise zurück Richtung Erdoberfläche strahlen. Das wichtigste von Menschen verursachte Treibhausgas ist Kohlendioxid (CO2).

Seit der Industrialisierung Mitte des 19. Jahrhunderts hatte der Mensch vermehrten Zugriff auf die fossilen Energieträger wie Kohle, Erdöl und Gas – Kohlenstoffverbindungen, bei deren Verbrennung CO in die Atmosphäre gelangt. Zurzeit sind es rund 24 Milliarden Tonnen Treibhausgase. Es handelt sich hier um Kohlenstoff, der unter der Erdoberfläche gebunden war und nun die Atmosphäre verdichtet. Der internationale Sachverständigenrat für Klimafragen (IPCC) warnt vor einer globalen Erwärmung von mehr als 2 °C, da dann die Folgen für das Klima unabsehbar werden. Ob sich dieses Ziel noch erreichen lässt, ist ungewiss.

Die Folgen für den Wasserhaushalt der Erde

  • Das Schmelzen vieler Gletscher, die für die Wasserversorgung in Asien und Südamerika von großer Bedeutung sind
  • Wüstenbildung schreitet voran und vernichtet Anbauflächen und Lebens-räume
  • Extremniederschläge sorgen für Über-flutungen und vernichten wiederum Lebensräume
  • Der Meeresspiegelanstieg überflutet Inseln, Flussdeltas und tief gelegene Regionen

Alle diese Vorgänge bedeuten, dass die Süßwasserknappheit in den folgenden Jahrzehnten dramatisch zunehmen wird.

Der Kampf um knappes Süßwasser wird sich verschärfen. Zahlreiche Regionen der Welt werden an Wassermangel leiden und große Regionen werden sich zu Wüsten entwickeln, in denen zum Beispiel Lebensmittel nicht mehr angebaut werden können.

Gleichzeitig wächst die Weltbevölkerung im gleichen Zeitraum um weitere 2 bis 3 Milliarden auf dann 9 bis 10 Milliarden Menschen an, die ihrerseits Wasser und Lebensmittel benötigen.

Vom Wassermangel sind gleichermaßen arme wie reiche Länder betroffen – doch den reichen Ländern wird es leichter fallen, sich das notwendige Wasser zu beschaffen.