Solidarität, Die

Solidarität ist das Wort der Krise. Solidarität ist schick. So selten wie nie begegnet man derzeit diesem Wort. Oft mit Inhalt gefüllt und mindestens genausooft nicht. Solidarität hat viele Gesichter: sie ist Grundprinzip des menschlichen Zusammenlebens; sie ist Eintreten füreinander oder auch Tugend der Arbeiter*innenbewegung. Viele der neuerdings aufpoppenden Ausdrücke der Solidarität sind gut gemeint und können sich doch nicht alle freimachen von einer karitativen und hierarchischen Einseitigkeit. Denn Solidarität kann niemals nur einseitig sein, sie findet immer in Beziehungen statt und strebt danach, Ungleichheiten zu beseitigen. Solidarität baut Brücken.

In unserem Online-Vortrag und Diskussion „Solidarität, Die“ werden wir gemeinsam mit der politischen Autorin Bini Adamczak über die verschiedenen Ebenen und Beziehungen von Solidarität sprechen:  Gemeinsam wollen wir herausfinden, wann Handeln – in Zeiten von Corona, aber eben nicht nur – echte, gelebte Solidarität ist. Wir wollen dem Wort philosophisch auf die Spur kommen, es mit Inhalt füllen und gemeinsam erkennen, welche Rolle die Gleichheit von Interakteur*innen innerhalb gelebter Solidarität einnimmt. Daher fragen wir uns auch, ob wir Solidarität tatsächlich überall finden können, oder ob bspw. in der rechten Szene Solidarität doch nur ein Schlagwort für das Bewerben der eigenen menschenfeindlichen Ideologie ist.

Bini Adamczak ist politische Autorin und Künstlerin. Sie beschäftigt sich mit politischer Theorie, queerfeministischer Politik und eben auch Solidarität. Von ihr erschien zuletzt im Suhrkamp-Verlag »Beziehungsweise Revolution. 1917, 1968 und kommende«.

Dies ist eine Kooperationsveranstaltung der Stärkenberatungsprojekte der NaturFreunde Hessen und der NaturFreunde NRW.