Reparieren statt neu kaufen

NaturFreunde unterstützen Forderungen des Bündnisses Runder Tisch Reparatur

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Im Koalitionsvertrag der Bundesregierung ist die Umsetzung des Rechtes auf Reparatur angekündigt. Die NaturFreunde Deutschlands begrüßen diesen Schritt. Denn Produkte, die repariert werden können, leben länger und tragen so zum schonenden Umgang mit Ressourcen bei. Doch die Umsetzung des Rechtes auf Reparatur bedarf konkreter Maßnahmen.

Das zivilgesellschaftliche Bündnis Runder Tisch Reparatur, das sich aus Akteur*innen aus den Bereichen Handwerk, Umwelt- und Verbraucherschutz, Wissenschaft, Beratung und ehrenamtlicher Reparatur zusammensetzt, hat 13 Empfehlungen zur Umsetzung des Rechtes auf Reparatur zusammengestellt und als Forderungspapier an die Bundesregierung veröffentlicht. Die NaturFreunde unterstützen das Forderungspapier als unterzeichnende Organisation.

In dem Forderungspapier wird an die Bundesregierung appelliert

  • sich für EU-weite produktgruppenübergreifende Reparaturanforderungen einzusetzen, die den Zugang zu Ersatzteilen, Diagnosetools und Informationen für alle Marktteilnehmer*innen sowie reparaturfreundliches Produktdesign vorschreiben;
  • sich dafür einzusetzen, dass Reparierende Zugang zu Ersatzteilen erhalten, deren Preis in einem vernünftigen und begründbaren Verhältnis zu ihren Herstellungskosten steht;
  • sich dafür einzusetzen, dass Software-Updates zehn Jahre lang zur Verfügung gestellt werden und Nutzer*innen in Bezug auf die Software-Wahl und -Weiternutzung mehr Rechte erhalten;
  • den Zugang zu reparierbaren und gebrauchsfähigen Gütern, die zu Abfall geworden sind, zu erleichtern und neue Geschäftsmodelle, die auf der Aufarbeitung, der Wieder- und Weiterverwendung und dem Upgrading von gebrauchten Produkten beruhen, gezielt zu fördern.

Etliche der 13 Empfehlungen entsprechen den Forderungen der NaturFreunde Deutschlands, die sie bereits auf dem Bundeskongress 2017 in ihrem Beschluss „NaturFreunde fordern das Ende der Wegwerfgesellschaft und neue Regeln für eine echte Kreislaufwirtschaft“ formuliert hatten.

„Wir NaturFreunde setzen uns für eine Kreislaufwirtschaft ein, um die Ausbeutung der natürlichen Ressourcen zu stoppen. Das Recht auf Reparatur ist ein elementarer Baustein auf diesem Weg“, so Joachim Nibbe, Bundesfachbereichsvorstand Naturschutz, Umwelt und Sanfter Tourismus.