Naturzerstörung steigert Risiko von Pandemien

Anhaltender Verlust der Artenvielfalt ist das Problem hinter der Corona-Krise

„Die Corona-Pandemie ist auch eine Mahnung, dass die Menschheit mit der Zerstörung der Ökosysteme ihre eigene Lebensgrundlage gefährdet“, warnt Michael Müller, Bundesvorsitzender der NaturFreunde Deutschlands. „Eine gute Naturschutzpolitik ist eine wichtige Gesundheitsvorsorge“, betont Müller.

Epidemiologen weisen zunehmend auf den Zusammenhang von Naturzerstörung und Pandemien hin. Wenn Ökosysteme aus dem Gleichgewicht geraten, können sich auch gefährliche Infektionskrankheiten einfacher verbreiten. Denn wenn die Artenvielfalt abnimmt, gibt es im Verhältnis oft mehr Populationen von Arten, die auch gegen aggressive Viren widerstandsfähig sind. Zudem sinkt die genetische Vielfalt von Populationen, deren Lebensräume eingeengt werden, mit entsprechend negativen Auswirkungen auf Immun-Gene, die zur Abwehr neuer Krankheiten nötig sind. Und weil der Mensch darüber hinaus immer weiter in die Natur vordringt, mehren sich Kontakte mit gefährlichen Erregern.

„Die Eingriffe des Menschen in die natürliche Umwelt führt allzu häufig zum Verlust der Artenvielfalt“, führt Müller aus. „Damit steigt auch die Übertragungswahrscheinlichkeit von Viren auf den Menschen. Wir brauchen eine sozial-ökologische Transformation der Gesellschaft, um unsere Lebensgrundlage zu schützen.“

„Die Naturzerstörung ist das Problem hinter der Corona-Krise“, betont Joachim Nibbe, Leiter des Bundesfachbereichs Umwelt, Naturschutz und Sanfter Tourismus der NaturFreunde Deutschlands. „Um neuen Infektionskrankheiten vorzubeugen, ist auch ein engagierter Naturschutz wichtig. Wir fordern die Bundesregierung auf, verstärkt Maßnahmen zur Erhöhung der biologischen Vielfalt zu ergreifen und die sozial-ökologische Transformation von Wirtschaft und Gesellschaft nachweislich voranzutreiben.“

Die NaturFreunde engagieren sich aktiv für den Erhalt der biologischen Vielfalt sowohl durch Umweltbildungskampagnen und internationale Naturschutzprojekte, beispielsweise mit NaturFreunden in Afrika, als auch mit vielen praktischen Aktionen „vor der Haustür“ wie der Pflege von Streuobstwiesen oder dem Ansiedeln von Wildbienen an Naturfreundehäusern.
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