NaturFreunde Schweiz fordern mehr Insektenschutz

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Dass die Auftaktpressekonferenz im Naturhistorischen Museum in Bern stattfand, war schon ein starkes Signal. Immerhin geht es bei der Schweizer NaturFreunde-Kampagne „Insektensterben aufklären“ um das Verschwinden der artenreichste Tier-Klasse.

Aber dass der Schweizer Bauernverband Kampagnenpartnern ist und sogar erklärte, „die Schweizer Landwirtschaft sei bereit, für dieses Thema Verantwortung zu übernehmen“, wäre hierzulande ein echter Coup.

Doch der Reihe nach: Vor einem Jahr hat die „Krefelder Studie“ einen dramatischen Insektenrückgang aufgezeigt: durchschnittlich 76 Prozent seit dem Jahr 1989. Seitdem wird in Deutschland die Ursachenforschung intensiviert.

Neueste Erkenntnisse deuten darauf hin, dass wasserlösliche Pestizide eine Rolle spielen könnten. Wie stark die Schweiz betroffen ist, ist allerdings nicht genau bekannt. Belastbare Fakten fehlen.

Eine Petition der NaturFreunde Schweiz verlangt nun von der Politik wissenschaftliche Auflärung, umfassende Information der Bevölkerung sowie wirksame Gegenmaßnahmen. „Das von der Öffentlichkeit bis dato weitgehend unbemerkte Fortschreiten des Insektensterbens bereitet den NaturFreunden große Sorgen“, sagt der Schweizer NaturFreunde-Präsident Urs Wüthrich-Pelloli.

„Jede und jeder soll sich bewusst werden, was Insekten in ihrer Vielfalt, Schönheit und insbesondere wegen ihrer Schlüsselrolle in der Ökologie für uns alle bedeuten. Und dass wir alle gefordert sind, für ihren Erhalt einzustehen.“

Samuel Lehmberg