Beispiele für den Insektenschutz bei den NaturFreunden

Die Nachrichten zum dramatischen Insektensterben zeigen Wirkung: Die neue Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) hat den Kampf gegen das Insektensterben zu einem Schwerpunkt ihrer Arbeit erklärt und kündigt ein Aktionsprogramm für Insektenschutz an.

Das geht nur in Zusammenarbeit mit dem Landwirtschaftsministerium, liegen die Hauptursachen für das Insektensterben doch in dem massiven Einsatz von Herbiziden wie beispielsweise Glyphosat in der intensiven Landwirtschaft. Dieses Mittel soll in dieser Legislaturperiode verboten werden. Aber auch alle anderen Pflanzenschutzmittel sollen restriktiver eingesetzt werden.

Die NaturFreunde Deutschlands fordern schon lange ein Verbot von Glyphosat und Neonicotinoiden, denn der Insektenschwund hat dramatische Folgen für die Stabilität des gesamten Ökosystems. Mit vielen Aktionen und Infoveranstaltungen machen auch Ortsgruppen, Naturfreundehäuser und Landesverbände auf das Problem aufmerksam und setzen Maßnahmen zum Schutz von Insekten um. Einige Beispiele:

Pestizide reduzieren
Das Projekt "Beiträge zur Reduktion des Pestizideinsatzes" des NaturFreunde-Landesverbandes Schleswig-Holstein wird auch im Jahr 2018 weitergeführt. Der Schwerpunkt der Arbeit liegt im weiteren Aufbau des Bündnisses „Pestizidarmes Schleswig-Holstein“ in Form des bereits etablierten „Runden Tisches“, der Sensibilisierung der Öffentlichkeit und der Aufklärung über die Notwendigkeit und Möglichkeiten der Reduzierung des Pestizideinsatzes, der Zusammenführung fachlichen Sachverstands, der Darstellung und Verbreitung von Guten Beispielen sowie der Erarbeitung und Herausgabe von Tipps zur Pestizid-Reduzierung für unterschiedliche Akteure. Die Broschüre "Pestizide reduzieren - aber wie?" wird neu aufgelegt. 

Projekttag für Schüler*innen: Nisthilfen für Wildbienen bauen
Wer Nisthilfen für Wildbienen aufstellt, soltte auch wissen, unter welchen Bedingungen Insekten am besten leben können. Genau darüber informieren Münchener NaturFreunde Schüler*innen der 5.-7.Klasse. Sie diskutieren, warum Insekten sterben, welche Rolle die Landwirtschaft spielt und welche Folgen das für Flora, Fauna und die Menschen hat. Die Umgebung der Schule, die Ausrichtung der Landwirtschaft in der Region und die Veränderungen beider Räume können im Rahmen des Projekts erfasst werden. Nach der Diskussion werden Nisthilfen für Wildbienen gebaut, die in der Umgebung der Schule aufgestellt werden.

Anlegen von insektenfreundlichen Blühwiesen
Die Bochumer NaturFreunde Linden-Dahlhausen planen für die kommenden Monate mehrere Projekte, mit denen sie das Insektensterben in ihrem Stadtbezirk stoppen wollen und anderen Umweltgruppen im Stadtbezirk Gute Beispiele zu geben. Einen Schwerpunkt bildet hier das Anlegen von Blumenwiesen. Zusammen mit Kita-Kindern säen sie Blumenwiese auf städtischem Gelände.

Umweltaktionstag für Bienen
An Pfingsten finden am Naturfreundehaus Finsterbrunnertal im Pfälzer Wald Umweltaktionstage rund um Fledermäuse und Bienen statt. Am 21. Mai wird zum Beispiel offentlichkeitswirksam ein "Bienengott" einziehen und dann einen Bienenstock beherbergen. Dieser Bienenbaumstamm ergänzt den bereits vorhanden Bienenschaukasten, die Bienen-Beobachtungsstation, das große Insektenhotel und die Anschauungstafel mit Nisthilfen für Wildbienen.

Gärten der Vielfalt
Auch im eigenen Garten kann viel für Insekten getan werden. Die NaturFreunde Büdelsdorf in Schleswig-Holstein zeigen mit ihrer Initiative „Gärten der Vielfalt“, wie biologische Vielfalt erhalten und gepflegt werden kann: zum Beispiel miit dem Anlegen von Streuobstwiesen, dem Einrichten und Betreuen von Nachbarschaftsgärten und interkulturellen Gärten oder Krokus-Pflanzaktionen.

Engagement für eine ökologische Landwirtschaft
Die Ortsgruppe Bad König in Hessen engagiert sich unter anderem auch zum Thema nachhaltige ökologische Landwirtschaft und organisiert regelmäßig entsprechende Veranstaltungen, Informationsabende und Exkursionen. Dabei werden ökologisch oder solidarisch wirtschaftende landwirtschaftliche Kleinbetriebe besucht, über billige Nahrung diskutiert  sowie über Wege zu einer nachhaltigen und ökologischen Landwirtschaft.

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© 
81379 München-Thalkirchen
keine Übernachtungsmöglichkeiten
vollbewirtschaftet
© 
67705 Finsterbrunnertal
Übernachtungsplätze vorhanden
vollbewirtschaftet