Arbeitseinsatz für den Klimaschutz

Ein Bericht von Rebekka Kahl und Gisela Gieschen, NaturFreunde Bremen-Vegesack

© 

Moorschutz ist Klimaschutz – unter diesem Motto haben wir als Ortsgruppe Bremen-Vegesack im November 2021 damit begonnen, das auf unserem Vereinsgelände in Brundorf befindliche Moor zu renaturieren. Das 0,5 ha große Gelände ist ein eingetragenes schützenswertes Biotop und ist wie viele andere Moore von Austrocknung bedroht. Eine Renaturierung lohnt sich, denn es finden sich schon aktuell seltene Moorpflanzen wie
Krähen- und Moorbeere, Rosmarin-, Glocken- und Besenheide sowie Scheiden-Wollgras und Schwingrasen.

Unsere erste Vorsitzende Gisela Gieschen hat verschiedene lokale Expert*innen von NABU und BUND, sowie den zuständigen Naturschutzbeauftragten des Landkreis Osterholz, ausfindig gemacht und Ratschläge zu den notwendigen Arbeitsschritten eingeholt. Ausgerüstet mit Gummistiefeln und Arbeitshandschuhen sowie tatkräftiger Unterstützung der AG Moor des BUND Bremen wurden als erster Schritt die Birken und Jungkiefern aus dem Moor entfernt.

Das Fällen der Bäume erfolgte durch drei Mitglieder unserer Ortsgruppe mit Kettensägeschein in entsprechender Schutzkleidung. Die Birken wurden auf Bauchhöhe abgesägt, um im nächsten Frühjahr Jungtriebe leichter entfernen zu können. Zusätzlich wurden die Stämme der gehäuft auftretenden Späte Traubenkirsche geringelt, um das erneute Austreiben dieser Neophyten zu verhindern. Die mühsam aus dem Moor hinausgetragenen Baumstämme wurden entweder zu Feuerholz für den Kamin im Naturfreundehaus verarbeitet, als Totholzhecke für Insekten, Vögel und Kleintiere um die
Moorfläche herum gestapelt oder für diverse Basteleien wie Weihnachtsdekoration oder Reisigbesen verwendet. Auf der nun baumfreien Fläche kann das Regenwasser direkt ins Moor gelangen, ohne von den Baumkronen abgefangen zu werden und dort zu verdunsten. Ein wichtiger Schritt gegen die Austrocknung ist somit vollbracht.

Als nächste Maßnahme sollen vereinzelt offene Wasserflächen im Moor hergestellt werden, um weitere Lebewesen wie Libellen und Frösche anzulocken. Zusätzlich soll für die Entwicklung eines Heidegürtels an den sonnenbeschienenen Randhängen die oberflächige Humusschicht bis auf die Sandschicht abgetragen werden. Die wichtigste Maßnahme bleibt aber auch zukünftig die regelmäßige Entfernung von Jungbäumen. Wir bedanken uns bei allen Helfer*innen und Unterstützer*innen und freuen uns, bald ein lebendiges Moor mit all seinen Pflanzen und Lebewesen beobachten zu können.

Rebekka Kahl und Gisela Gieschen,
NaturFreunde Bremen-Vegesack